Ein Franchisesystem aufbauen – was heißt das eigentlich (mit Video)

Wir arbeiten seit vielen Jahren mit Menschen, die ihr erfolgreiches Geschäftsmodell in ein Franchisesystem umwandeln und auf diese Weise skalieren möchten. Ein „Franchisesystem aufbauen“ also. Nur – was bedeutet das eigentlich genau?

Die Antwort ist verblüffend einfach und vielleicht nicht das, was Sie erwartet haben. In diesem Artikel zeigen wir, was sich in unserer langen Arbeit mit dem Aufbau von Franchisesystemen als die wichtigste Komponente für erfolgreichen Systemaufbau herauskristallisiert hat.

Der berühmt-berüchtigte „Werkzeugkoffer“ beim Systemaufbau

Wer sich zum ersten Mal mit dem Gedanken beschäftigt, ein eigenes Franchisesystem aufzubauen, stolpert schon bald über die folgenden wichtigen Komponenten:

  • den Franchisevertrag, der alle Rechte und Pflichten für Franchisegeber und Franchisenehmer regelt
  • das Franchisehandbuch, in dem alle wichtigen Prozesse für aktuelle und zukünftige Partner verankert werden
  • die Franchisegebühren und die Frage, wie hoch die Gebühren sein sollten
  • standardisierte Prozesse und Abläufe, die sich aufzeichnen und leicht an neue Partner vermitteln lassen

… und mehr. Oft sprechen wir in diesem Zusammenhang vom „Werkzeugkoffer“ für das geplante Franchisesystem. Und ja, all diese Komponenten sind wichtig und tragen zum Erfolg eines Franchisesystems bei.

Sie sind jedoch in der Regel nicht der Aspekt, der zu Problemen beim Aufbau eines Franchisesystems führt.

Viel wichtiger: die Menschen, die beim Aufbau helfen

Nach mehreren Jahrzehnten Erfahrung mit Franchisesystemen, Franchisegebern und solchen, die es mit unserer Hilfe geworden sind, sind wir der Meinung: „Systemaufbau“ ist beinahe synonym zu „Teamaufbau“. Mit anderen Worten: Die Herausforderung besteht nicht in erster Linie darin, den perfekten Vertrag aufzusetzen oder die besten Prozesse zu entwickeln, sondern darin, die richtigen Menschen zu finden.

Das beginnt vor allem in der Franchisezentrale. Hier kommen an einem Ort die Menschen zusammen, die in der Zukunft mit Ihren Franchisepartnern in Kontakt stehen – und Ihnen den Rücken freihalten – werden. In der Franchisezentrale brauchen Sie in der Hauptsache zwei Typen von Menschen.

1. Menschen, die Lizenzen verkaufen

Ein Franchisesystem lebt natürlich davon, dass kontinuierlich neue Partner hinzukommen. Diese müssen gefunden, erreicht und überzeugt werden, damit sie sich für eine Selbstständigkeit als Franchisenehmer entscheiden. Zuständig dafür sind die Lizenzverkäufer. Sie verfolgen das Ziel, neue Franchiseverträge abzuschließen. Übrigens: Diese Menschen müssen (und sollten!) keineswegs die „schleimigen Verkäufertypen“ sein, die Sie bei diesem Begriff vielleicht vor Augen haben.

Im Gegenteil: Franchiselizenzen zu verkaufen, erfordert eine Menge Empathie, Menschenkenntnis und gute kommunikative Fähigkeiten. Es geht nicht darum, Menschen zu etwas zu überreden, sondern darum, sie mit echter Begeisterung für das System anzustecken – sie ehrlich zu überzeugen, sofern der Einstieg ins Franchise tatsächlich zu ihrer Lebenssituation passt.

Tipp: Erfahren Sie hier mehr darüber, warum Ihr Franchisesystem schnell wachsen sollte.

 

 

 

2. Menschen, die Ihre Franchisepartner betreuen

Franchisepartner kommen und gehen – das ist ein natürlicher Prozess in jedem Franchisesystem. Dennoch sollte es natürlich Ihr Ziel sein, dass die Mehrzahl Ihrer Franchisepartner sich im System gut aufgehoben fühlt und lange Zeit bleiben möchte.

Dafür sind Ihre Partnermanager verantwortlich. Gutes Partnermanagement ist eine der wichtigsten Grundlagen überhaupt für den Aufbau eines Franchisesystems – weit wichtiger als die Feinheiten im Vertrag oder die einzelnen Prozesse. Die Partnermanager sind dazu da, neuen Franchisepartner den Einstieg leicht zu machen, sie einzuarbeiten und ihnen das Gefühl zu geben, jederzeit gut betreut zu werden.

Wichtig: Diese beiden unterschiedlichen Fähigkeiten – Menschen für eine selbstständige Tätigkeit in Ihrem Franchiseunternehmen zu begeistern und diese Menschen dann dauerhaft zu betreuen – sind selten in einer Person vereint. Sie brauchen hier in den meisten Fällen also (mindestens) zwei unterschiedliche Gruppen von Menschen.

Die richtigen Menschen finden: So kann es gelingen

Wenn der Teamaufbau für den Systemaufbau so wichtig ist, stellt sich nun natürlich die Frage: Woher kommen die passenden Menschen? Oft genug brauchen Sie gar nicht danach zu suchen, weil in Ihrem aktuellen Unternehmen bereits die Richtigen zu finden sind. Woran erkennen Sie diese Menschen? Es sind diejenigen, die …

  • leuchtende Augen bekommen, wenn das Thema Franchise zur Sprache kommt.
  • Neuerungen im Unternehmen begrüßen und spannend, aufregend finden.
  • gern mit neuen, interessanten Menschen in Kontakt gehen.
  • selbst dazu beitragen möchten, dass das Unternehmen wächst und sich entwickelt.

Vielleicht haben Sie beim Lesen bereits die eine oder andere Person im Kopf gehabt?

Teams gibt es überall in einem Franchisesystem

Die zwei Menschentypen, die wir Ihnen hier vorgestellt haben, sind unserer Erfahrung nach die wichtigsten unter den Menschen, die Sie für den Aufbau eines erfolgreichen Franchisesystems brauchen.

Doch natürlich gibt es Teams und Menschen überall in einem Franchiseunternehmen. Vielleicht haben Sie Franchisepartner, die sich besonders gut dafür eignen, neue Partner anzuwerben, weil sie vom System selbst so überzeugt sind. Oder Partner, die sich bereiterklären, aussagekräftige Testimonials zur Verfügung zu stellen. Später werden ausgewählte Personen im Beirat der Franchisenehmer sitzen.

Die Liste lässt sich fortführen. Doch für den Anfang und für den kontinuierlichen Aufbau sollte Ihr Fokus ganz besonders auf den Menschen liegen, die Ihnen am nächsten sind – den Menschen in Ihrer Zentrale.

Fazit: Systemaufbau wird häufig missverstanden

Hätten Sie gedacht, dass der Fokus auf Menschen beim Systemaufbau so groß sein sollte? Beginnende Franchiseunternehmer verbringen oft viel Zeit mit der perfekten Ausformulierung von Verträgen oder der detaillierten Aufsetzung komplizierter Prozesse und vergessen darüber das wichtigste Element. Das ist nur einer von vielen Fehltritten, die wir in der Zusammenarbeit mit werdenden Franchisegebern sehen – und die vermeidbar sind.

Die FranchiseMacher sind ein Team mit jahrzehntelanger Erfahrung im Franchiseaufbau. Wir begleiten, beraten und coachen Franchisegeber und diejenigen, die es werden möchten, und helfen ihnen, solide, gesunde Franchisesysteme aufzubauen und so zu skalieren. Mit dazu gibt’s unsere Tipps direkt aus der Praxis – die Abkürzung zu schnellem Fortschritt. Ob Ihr Geschäftsmodell franchisierbar ist, wie die nächsten Schritte aussehen könnten oder wie Sie Ihr Franchisesystem voranbringen, schauen wir uns gern im kostenlosen Strategiegespräch mit Ihnen genauer an.

 

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