Franchisegeber zu werden, ist ganz leicht … oder? (mit Video)

Du bist mit deinem Unternehmen schon lange erfolgreich und denkst jetzt darüber nach, daraus ein Franchisesystem zu entwickeln – oder bist vielleicht sogar schon auf diesem Weg gestartet. So schwer kann das nicht sein, oder? Schließlich geht es weiterhin darum, ein System zu führen, und darin hast du viel Erfahrung.

So oder so ähnlich denken viele, die Franchise geber werden wollen, mit denen wir bei den FranchiseMachern zusammenarbeiten. Und tatsächlich lassen sich viele Dinge, die du auf dem Weg zum erfolgreichen Franchiseunternehmen wissen solltest, gut lernen. Doch eine Sache solltest du vorab haben oder zumindest schnellstmöglich entwickeln: Das ist deine Persönlichkeit als Franchisegeber.

Die Franchisegeber-Persönlichkeit: oft vernachlässigt

Als angehender Franchiseunternehmer hast du sicher viele Dinge auf deiner Liste, die es zu erledigen oder zu lernen gilt. Da gibt es den wichtigen Franchisevertrag zu beachten und ein Franchisehandbuch zu schreiben. Du musst skalierbare Prozesse entwickeln und so festlegen, dass sie sich auch ohne deine ständige Anwesenheit reproduzieren lassen.

Kein Wunder, dass dabei die eigene bewusste Persönlichkeitsentwicklung bisweilen in den Hintergrund tritt. Dennoch sind gerade die Persönlichkeit und das Auftreten des Franchisegebers häufig der Grund dafür, dass Franchisesysteme scheitern. Lass uns also hier den Fokus darauf richten, was du konkret mitbringen solltest, um dein Franchisesystem erfolgreich zu machen.

Deine Rolle als Sparringspartner und Begleiter

In unserer Arbeit bei den FranchiseMachern beobachten wir gerade zu Beginn der Zusammenarbeit immer wieder, dass werdende Franchisegeber ihren Franchisepartnern gegenüber eine eher kühle Betrachtungsweise an den Tag legen. Das ist zunächst einmal nicht verwunderlich. Sie sind es schließlich gewohnt, Mitarbeitende zu führen, ihnen Anweisungen zu erteilen und sich darauf zu verlassen, dass diese ausgeführt werden.

Eine solche hierarchische Betrachtungsweise hat in modernen Franchisesystemen jedoch keinen Platz mehr. Zwar bezahlen dir deine Franchisenehmer eine Gebühr dafür, dass sie von deinem Wissen profitieren dürfen, doch du bist ihnen gegenüber nicht weisungsbefugt – und so wollen sie auch nicht gesehen werden. Damit kommt dir als angehender oder etablierter Franchisegeber eine anspruchsvolle Führungsaufgabe zu, in der du mehrere (und teilweise gegensätzliche) Kompetenzen vereinen musst.

Moderne Franchiseführung mit Motivation und auf Augenhöhe

Moderne Führung kommt immer mehr auch in Unternehmen an, die keine Franchiseunternehmen sind. Doch gerade im Franchisekonzept ist die traditionelle, eher hierarchische Führung gar nicht möglich. Schließlich sind deine Franchisepartner Selbstständige, die ihr eigenes unternehmerisches Risiko tragen und ihre eigenen Entscheidungen treffen.

Du darfst und musst als Franchisegeber also respektieren, dass du es hier mit Menschen zu tun hast, die zwar dein Franchisekonzept nutzen, sich ansonsten aber auf derselben Stufe befinden wie du. Anstatt ihnen Anweisungen zu erteilen und zu erwarten, dass diese ohne Widerrede befolgt werden, darfst du

  • motivieren und begeistern,
  • als Vorbild vorangehen und andere mitreißen,
  • zeigen, dass du an deine Vision glaubst, damit andere dir folgen können, und
  • so auftreten, wie du es dir auch von deinen Franchisenehmern wünschst.

Auch die Mitarbeitenden in deiner Zentrale sollten deinen Franchisepartnern so gegenübertreten: Hier sind Menschen, die mutig genug waren, Geld in die Hand zu nehmen, um sich mit eurem Geschäftsmodell selbstständig zu machen – weil sie an eure Vision glauben. Sie gehen ein persönliches und berufliches Risiko ein, haben ihre Familien mit ins Boot geholt und sind bereit, sich mit dir gemeinsam zu entwickeln. Klar, dass die eher kühle traditionellere Führung allein hier nicht funktioniert, oder?

Und doch …

Ohne Spagat geht es im Franchising nicht

Nun wäre es fehlgeleitet zu glauben, dass du allein mit gutem Vorbild und Motivation deiner Franchisepartner immer ans Ziel kommst. Deine Führungspersönlichkeit als Franchisegeber ist noch um einiges herausfordernder, denn natürlich gibt es Augenblicke, in denen du auch klar auftreten und deutlich die Richtung vorgeben musst.

Hier ein kleiner Eindruck davon, wie vielfältig, manchmal gegensätzlich, aber auch spannend deine Führungsrolle sein kann:

  • Als Franchisegeber musst du wissen, wo es hingehen soll, die Vision immer vor Augen haben und auch klar in diese Richtung führen – und zugleich Lust darauf machen, damit Menschen dir aus freien Stücken folgen möchten.
  • Du solltest eine starke Gründerpersönlichkeit haben – und zugleich nicht alle anderen überstrahlen, sondern deine Franchisepartner in den Mittelpunkt stellen und ihre Leistungen hervorheben.
  • Du brauchst das Ego, um ein erfolgreiches Franchisesystem aufzubauen, und die Motivation, deinen Plan durchzuziehen – und zugleich die Demut, dich zurückzunehmen, damit du andere groß machen kannst.

Metaphorisch kannst du dir das vorstellen wie ein altes Fabrikgebäude vom Anfang des 20. Jahrhunderts: Es ist klar definiert und strahlt Kühle aus, hier gibt es Prozesse und Strukturen. Und doch: Die Wände bestehen zum Teil aus rotem Backstein, der eine gewisse Wärme ausstrahlt und das Innere behaglich wirken lässt. Hier kommen kühle Struktur und menschliche Wärme zusammen. Übertragen auf dein Franchisesystem bedeutet das: Stelle klare Regeln auf und fordere deren Einhaltung ein. Doch vergiss nie, auch dein Team, das Menschliche und den Zusammenhalt deiner Mitarbeitenden und deiner Franchisepartner in den Mittelpunkt zu stellen.

Du kannst lernen, ein guter Franchisegeber zu werden

Vielleicht hast du dich beim Lesen eher in der einen oder der anderen Rolle wiedererkannt. Möglicherweise fällt es dir schon immer leicht, Menschen zu begeistern und mit deinen Ideen mitzureißen. Oder du führst seit vielen Jahren erfolgreich ein Unternehmen, in dem eine klare Regelstruktur herrscht und in dem deine Mitarbeitenden dir ohne Widerspruch folgen.

Beides ist gut – und beides brauchst du, um erfolgreich ein Franchisesystem aufzubauen. Die gute Nachricht: Auch eine Persönlichkeit kann (und sollte!) sich entwickeln. Als Sparringspartner, Mentoren, Coaches und Berater unterstützen wir bei den FranchiseMachern werdende und etablierte Franchiseunternehmer darin, ihre Führungspersönlichkeit zu entwickeln und ihren Franchisesystemen zu schnellem und kontinuierlichem Wachstum zu verhelfen.

 

Wenn du Interesse daran hast, aus deinem Geschäftsmodell ein Franchiseunternehmen zu machen (ein Franchise werden) oder wenn sich dein System noch nicht nach deinen Vorstellungen entwickelt, komm zu uns ins kostenlose Strategiegespräch.

 

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