Transparenz im Franchise

Transparenz im Franchising

Transparenz im Franchising ist ein zentrales Thema für die Zukunft des Franchisegeschäfts in Deutschland. Im internationalen Vergleich gilt der deutsche Markt als wenig transparent. Dies verringert die Attraktivität für qualifizierte Investoren. Viele Experten wünschen sich deshalb ein Franchisegesetz, das Vertrauen sowie Sicherheit schafft und das Franchisemodell stärkt.

Auf der European Master & Multi-Unit Franchising Conference in Wien wurde viel über Kommunikation und Offenheit gesprochen. Internationale Experten berichteten, dass gesetzliche Transparenz – wie in den USA durch Offenlegungspflichten – meist hilfreich ist. Die einhellige Meinung der Runde war: „What’s wrong with more transparency?“ Somit steigert mehr Offenheit die Expansionschancen.

Gerade Investoren in Deutschland verhalten sich oft risikoscheu. Detaillierte, verlässliche Informationen können Unsicherheiten senken. Sie machen es außerdem einfacher, neue Standorte zu gründen. Deswegen ist mehr Transparenz ein wichtiger Baustein für Qualität, Sicherheit und Wachstum im System.

Argumente gegen ein Franchisegesetz – wie belastbar sind sie?

Kritiker verweisen häufig auf Studien, nach denen es nur wenige Gerichtsverfahren zwischen Franchisegebern und -nehmern gibt. Doch ohne gesetzliche Offenlegungspflichten ist oft unklar, wie viele Streitigkeiten tatsächlich auftreten oder unbemerkt bleiben. In den USA sorgt das Franchise Disclosure Document (FDD) für Übersicht: Alle rechtlichen Streitfälle werden offengelegt. Kandidaten können sich dadurch viel leichter ein Urteil über das System und seinen Umgang mit Streitfällen bilden.

Nehmen wir das Beispiel Subway: 2018 wurden 720 Gerichtsverfahren gemeldet. Das entspricht etwa drei Prozent aller Standorte. Dank solcher Angaben werden Konflikte vergleichbar – und der Franchisegeber kann seinen Standpunkt erklären.

Welche Vorteile brächte ein Franchisegesetz?

Ein Franchisegesetz sorgt nicht nur für weniger Streitereien. Es bringt vor allem Planungssicherheit bei der Finanzierung. Banken können auf geprüfte systemweite Kennzahlen zugreifen. Gute Franchisegeber liefern neuen Partnern verlässliche Durchschnittswerte. Das macht die Kreditvergabe einfacher.

Auch bei der Standortplanung hilft Transparenz. Das Kapitel 20 des FDD gibt etwa Klarheit über Neu-Eröffnungen und Schließungen. Sichere Daten ermöglichen es Investoren, die Stabilität eines Systems besser einzuschätzen.

Fazit

Gesetzlich festgelegte Transparenz und ein klares Franchiserecht schaffen Vertrauen. Sie erleichtern die Kommunikation und fördern stabile Geschäftsbeziehungen. Die Erfahrungen aus den USA zeigen: Ein Franchisegesetz schadet dem Konzept nicht, sondern macht es stärker und hilft neuen Investoren beim Einstieg.