Franchise 2021 – 7 Trends, Herausforderungen und Möglichkeiten

Das zu Ende gehende Jahr war intensiv, lehrreich und voll mit Arbeit. Wir bedanken uns bei unseren Kunden und Kooperationspartnern für die Unterstützung beim Aufbau unserer FranchiseMacher Akademie, für gegenseitige Empfehlungen und auch mal einfach erledigte Zusatzaufgaben, für aufbauende Gespräche und ja – auch für eingehaltene Zahlungsziele in für alle Beteiligten schwierigen Zeiten. Danke dafür!

Das Jahr hielt auch einige Herausforderungen für uns bereit, einschließlich nicht gestarteter oder hinausgeschobener Franchiseprojekte. Wir waren mehr im „Feuerwehreinsatz“ als im „Normal-Modus“ und haben so gut es ging Unterstützung suchenden Franchisegebern und langjährigen Kunden „unter die Arme gegriffen“. Für uns alle mehr Arbeit und Engagement, das uns aber stärker zusammengeschweißt und Vertrauen aufgebaut hat.

An dieser Stelle geben wir Ihnen als Franchisegeber eine Übersicht über mögliche Trends in 2021 im Hinblick auf die Pflege und das Wachstum Ihres Franchisenetzwerkes:

#Nr. 1: Ihre besten Franchisenehmer werden expandieren

Die wirtschaftlichen Auswirkungen der Pandemie werden dazu führen, dass einige Franchisenehmer ihre Unternehmen und Standorte schließen müssen. Für die wirtschaftlich starken Franchisenehmer in Ihren Netzwerken ergibt sich damit die Chance, innerhalb des Franchisesystems durch die Übernahme bestehender Standorte zu expandieren. Wir empfehlen Ihnen die genaue Definition von Expansions- bzw. Übernahmekriterien innerhalb Ihres Franchisesystems. Stellen Sie sicher, dass Ihre zukünftigen Multi-Unit-Franchisenehmer auch wirklich für diese Herausforderung geeignet sind.

#Nr. 2: Wachstum von innen

Wenn bisher noch nicht geschehen, dann wird es jetzt endgültig Zeit eine Kultur der internen Nachfolgeplanung und Karriereentwicklung zu implementieren. Wir meinen damit nicht nur die interne Nachfolge bei Ihren Franchisenehmern, sondern auch die Möglichkeit, Mitarbeiter aus Ihrer Franchisezentrale zu erfolgreichen Franchisepartnern zu machen. Wenn Sie sich aufgrund der wirtschaftlichen Lage von guten Mitarbeitern der Zentrale trennen müssen, diese aber durchaus Ihrem Franchisesystem treu bleiben möchten, dann denken Sie gemeinsam über die Übernahme eines Franchisestandortes nach oder -siehe #Nr.1- über die Unterstützung Ihrer Multi-Unit-Franchisepartner durch großartige Mitarbeiter.

#Nr. 3: Erfolg durch Kennzahlen und Transparenz (I)

Nutzen Sie die vielen sich schnell entwickelnden Technologien und Tools für einen leichteren Zugang zu Echtzeitdaten Ihrer Franchisepartner. Investieren Sie in Business Dashboards, erstellen Sie Berichte über die wichtigsten Erfolgskennziffern Ihres Netzwerkes und -das Allerwichtigste- teilen Sie Ihre Erkenntnisse mit Ihren Franchisepartnern. Erstellen Sie leicht verständliche Online-Tagesrankings und geben Sie Ihren Franchisepartnern regelmäßig die Möglichkeit zum Online-Austausch von “Erfolgsrezepten” und zur Erarbeitung passender Strategien.

#Nr. 4: Erfolg durch Kennzahlen und Transparenz (II)

Der Ruf nach mehr Transparenz in Franchisenetzwerken war schon vor 2020 spürbar. Die teilweise verwirrende und verunsichernde Berichterstattung der vergangenen chaotischen Monate wird vermutlich auch bei Ihren Franchisenehmern in naher Zukunft in den verstärkten Ruf nach mehr Transparenz bezüglich der Verwendung von Marketinggeldern, Fairness bei Gebührenerhebungen und Offenlegung von Lieferantenrabatten und Kick Backs münden. Auch eine detaillierte Analyse über die sozialen und ökologischen Auswirkungen von verwendeten Produkten in Ihrem Franchisesystem wird eine Aufgabe in den kommenden Monaten für Sie als Franchisegeber werden.

#Nr. 5: Starker Fokus auf “Kundengewinnung- und bindung” im Partnermanagement

Gute Partnermanager (oder Betreuer) sind tendenziell sehr stark in der Analyse von Finanzkennzahlen, den daraus zu ziehenden Schlüssen für den Franchisenehmer und in den operativ auszuführenden Tätigkeiten im Partnerbetrieb. Schwerer tun sie sich mit praktischen Ratschlägen bezüglich der Kundengewinnung oder Maßnahmen zu vermitteln, mit denen man im Tagesgeschäft Stammkunden binden kann. Schulen Sie Ihr Partnermanagement stärker in diesen unternehmerischen Tätigkeiten. Regelmäßige Einsätze vor Ort bei Franchisepartnern und Unterstützung in der Kundengewinnung, im Social Media Marketing oder bei der Kundenbindung sollten zukünftig in die Aufgabenbeschreibung eines Partnermanagers aufgenommen werden.

#Nr. 6: Anpassung Ihres Partnermanagements an unterschiedliche Lebenszyklen Ihrer Franchisepartner

Ihr stärkeres inneres Wachstum und die Häufung von Multi-Unit-Franchisenehmern bewirkt einen maßgeschneiderten Support Ihrer Franchisenehmer. Sie werden es mehr mit Franchisenehmern in einer reifen Unternehmensphase zu tun haben, mit 10 oder mehr Jahren in Ihrem Franchisesystem auf dem Buckel. Diese Franchisepartner suchen nach Unterstützung beim weiteren Wachstum, nach Innovationen und Tipps für eine effizientere Unternehmensführung. Überlegen Sie, ob Sie Ihr Support-Team in unterschiedliche Kategorien einteilen, passend zu den Reifephasen Ihrer Franchisepartner, um den unterschiedlichen Bedürfnissen ihrer Franchisenehmer gerecht zu werden.

#Nr. 7: stärkerer kooperativer Führungsstil

Wenn noch nicht geschehen, werden Sie im neuen Jahr mit einem starken kooperativen Führungsstil die besten Möglichkeiten für ein wachsendes Franchisenetzwerk haben. Franchisebeiräte sind zukünftig noch weniger dazu da, die Entscheidungen eines Franchisegebers einfach abzusegnen. Vieles wird stärker aus Ihrem Netzwerk hinterfragt werden. Grundlagen für Entscheidungen, die das gesamte Netzwerk betreffen, müssen stärker offengelegt werden (#Nr.4). Da virtuelle Meetings mittlerweile bei allen Teilnehmern eine hohe Akzeptanz erfahren, ergibt sich für Sie als Franchisegeber die Möglichkeit zu häufigerem und regelmäßigem Austausch. Machen Sie die “Betroffenen zu Beteiligten” und pflegen Sie einen intensiven Austausch zu wichtigen Themen.