So skalieren Sie Ihr Franchisesystem richtig (mit Video)

Sie haben bereits ein bestehendes Franchiseunternehmen und auch schon die ersten fünf, zehn oder vielleicht sogar zwanzig Partner gewonnen? Herzlichen Glückwunsch – dann haben Sie bisher viel richtig gemacht. Vermutlich kommen Sie aber früher oder später an einen Punkt, an dem erste Franchisepartner unzufrieden werden, das auch äußern oder sogar ihre Gebühren nicht zahlen. Was dann zu tun ist, darum geht es in diesem Artikel.

Diese große Hürde müssen heranwachsende Franchisesysteme überwinden

Die erste große Aufbauphase eines jungen Franchiseunternehmens ist sehr aufregend. Nach dem Pilotbetrieb kommen die ersten „richtigen“ Franchisenehmer dazu, und das Unternehmen wird nun ordentlich auf den Prüfstand gestellt: Kann der Franchisegeber wirklich halten, was er versprochen hat?

Wenn Sie bereits erste Partner gewonnen haben, ist eine Menge Zeit, Geld und Mühe in Ihr Franchisesystem geflossen: Sie haben Franchiseverträge ausgearbeitet, ein Franchisehandbuch erstellt, Prozesse und Schulungsprozesse entwickelt, und in der Zentrale kümmert sich ein noch kleines Team mit Herzblut um jeden neuen Franchisenehmer.

Umso frustrierender ist es, wenn erste Franchisepartner, die noch vor Kurzem so begeistert schienen, plötzlich unzufrieden sind – und sich mit ihrer Meinung auch im gesamten Netzwerk nicht zurückhalten. Andere, die bisher ihre Franchisegebühren immer pünktlich überwiesen haben, zahlen plötzlich verspätet, gar nicht oder beginnen Diskussionen über die Preise.

Was ist da los? Zuerst eine beruhigende Nachricht: Wir von den FranchiseMachern haben in rund 20 Jahren Arbeit mit Franchisegebern kaum ein Unternehmen erlebt, das nicht durch diesen Prozess gegangen ist. Es ist jedoch wichtig, ihn schnellstmöglich zu durchbrechen – sonst kann dieses Verhalten gefährlich für das noch junge Franchisesystem werden. Werfen wir dazu zuerst einen Blick auf die Hintergründe.

Warum Franchisepartner in jungen Franchiseunternehmen unzufrieden werden

Für sehr viele noch am Anfang stehende Franchiseunternehmen gelten zwei Dinge: Erstens sind sie noch nicht lange am Markt und zweitens mangelt es an Erfahrung – meist sowohl beim Franchisegeber selbst als auch bei den Franchisenehmern. Das bedeutet auch, dass die allermeisten Franchisepartner sich zum ersten Mal selbstständig machen und sich dementsprechend unsicher fühlen.

Kommt es nun zu ersten Anzeichen, dass vielleicht nicht alles so rund läuft, wie es ursprünglich angedacht war, sind diese Franchisenehmer besonders empfänglich für Botschaften, die sie durcheinanderbringen. Das können kleine Sätze von wohlmeinenden Bekannten oder ehemaligen Kollegen sein: „Ich hab dir doch gesagt, das wird nichts!“ Oder: „Willst du das wirklich so weitermachen?“

Hinzu kommt, dass es in einem jungen Franchiseunternehmen noch keine „Leuchttürme“ gibt – Franchisenehmer, die mit ihrem eigenen Geschäft schon richtig erfolgreich geworden sind und als gutes Vorbild für alle anderen dienen können. Das liegt nicht daran, dass das Franchise nicht funktioniert, sondern einfach daran, dass noch nicht genug Zeit vergangen ist. Wer sich unsicher fühlt, dem fehlen an dieser Stelle jedoch die Beweise. War es wirklich die richtige Entscheidung, mit diesem Franchisesystem durchstarten zu wollen?

 

 

 

 

So führt die Unzufriedenheit der Franchisenehmer zur „gläsernen Decke“

Es gibt verschiedenste Gründe, warum Franchisepartner plötzlich zu nörgeln beginnen. Manchmal sind es private Probleme, die sich im Business niederschlagen. Manchmal ist der Weg zum ersten richtigen Erfolg etwas länger und steiniger, als die erstmalig Selbstständigen es erwartet haben. (Tipp: Um das zu vermeiden, lesen Sie unseren Artikel Franchisevertrag unterschrieben – und jetzt?) Hin und wieder ist es auch das Shiny-Object-Syndrom, das zuschlägt: „Hätte ich mich nur für das andere Franchise entschieden …“ Oder: „Wäre ich nur angestellt geblieben …“ Die Wiese ist eben immer grüner auf der anderen Seite des Flusses.

In jedem Fall fühlt es sich an, als wäre Sand ins Getriebe des bisher erfolgreichen Franchiseunternehmens geraten. Der anfängliche Schwung ist weg, und das führt dazu, dass der Fokus nicht mehr auf den Dingen liegt, die für konsequentes Wachstum wichtig sind: Sie stoßen an die sogenannte „gläserne Decke“ und diese scheint sich schwer durchbrechen zu lassen. Jetzt ist es wichtig, schnell wieder ins Wachstum zu kommen und nicht in dieser Situation zu verharren.

Dauert diese Phase zu lange an, kann sie sogar dem ganzen Franchiseunternehmen gefährlich werden. Warum? Weil sonst erste Partner abspringen und die Unsicherheit unter den anderen noch verstärken. Andere Partner gehen vielleicht in den Widerstand und weigern sich, die eigene Verantwortung im bisherigen Misserfolg zu sehen. Und so wird das eben noch wachsende Franchiseunternehmen plötzlich kleiner statt größer – und verschwindet bei ungünstiger Entwicklung sogar ganz vom Markt.

Weiter wachsen: So geht es mit der Skalierung voran

Bei den FranchiseMachern haben wir diese Situation schon viele Male von unseren Kunden beschrieben gehört und auch in eigener Erfahrung selbst erlebt. Wir möchten Ihnen zwei Empfehlungen mitgeben, um die Negativspirale zu durchbrechen und Ihr Franchisesystem gesund weiter wachsen zu lassen.

1. Bleiben Sie im Kontakt mit Ihren Franchisepartnern

Leicht fällt das nicht unbedingt, denn Sie haben vielleicht das Gefühl, dass die Gespräche nicht zielführend sind. Die Franchisepartner geben sich wenig begeistert, vielleicht sogar unwillig, und zeigen nicht die Freude und Dankbarkeit, die sie vor einigen Monaten noch gezeigt haben.

Trotzdem ist es wichtig, hier dranzubleiben, denn Funkstille führt nur dazu, dass die Franchisenehmer sich ihre eigenen Gedanken machen – und die werden in dieser Situation vermutlich negativ ausfallen und auch immer negativer werden, bis sie schließlich außerhalb Ihrer Kontrolle liegen. Deshalb: Treten Sie mit Ihren Mitarbeitern in der Zentrale als Kapitäne des großen Schiffs auf und zeigen Sie Ihren Franchisenehmern, dass das Schiff weiterfährt, dass es vorangeht, und dass Sie bereits sind, jeden mitzunehmen, so er denn möchte. Dann ändert sich auch schnell die Stimmung.

2. Stellen Sie schnelles Wachstum sicher

Sie haben nicht nur sich selbst, sondern auch Ihren Franchisepartnern versprochen, ein wachsendes und florierendes Franchiseunternehmen zu erschaffen. Gerade ist dieser Phase ist es vor allem wichtig, dass Ihr Franchiseunternehmen schnell wächst. Das bringt nicht nur neuen Schwung und Optimismus in das ganze Netzwerk, sondern zeigt auch den Partnern, die bereits an Bord sind, dass es weitergeht. Jeder neu eröffnete Standort erhöht außerdem die Chance auf die ersten „Leuchttürme“, an denen etwas unsichere Partner sich orientieren können.

Brauchen Sie ein wenig Unterstützung oder eine Idee?

Bei den FranchiseMachern finden Sie Berater, Coaches, Mentoren und Sparringspartner, und wir alle bringen jede Menge Erfahrung im Bereich Franchise mit – aus unserer eigenen Praxis und unzähligen Gespräche mit unseren Kunden. Nahezu täglich besprechen wir die oben erwähnte „gläserne Decke“ mit unseren Kunden und helfen ihnen dranzubleiben, damit im Gegenzug auch die Franchisepartner dranbleiben können, bis der große Erfolg sich einstellt.

Wenn Sie sich Unterstützung wünschen oder vielleicht auch nur einen Impuls oder eine neue Idee brauchen, dann lassen Sie uns miteinander sprechen. Wir können Ihnen sicher weiterhelfen!

 

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