Warum Ihre Franchisepartner mit Ihnen als Franchisegeber unzufrieden werden (mit Video)

Zufriedene, engagierte Franchisenehmer sind die Lebensgrundlage eines erfolgreichen Franchisesystems – darüber dürften kaum Zweifel bestehen. Schließlich werden Franchisenehmer im Idealfall sogar zu Markenbotschaftern, die weitere potenzielle Franchisepartner mit ihrer Begeisterung neugierig machen. Grund genug, sich um die Zufriedenheit der Partner zu sorgen.

In unserer langjährigen Arbeit mit beginnenden und etablierten Franchisegebern haben wir fünf Hauptgründe ermittelt, warum Franchisepartner mit der Zeit unzufrieden werden. Die gute Nachricht: Die meisten davon lassen sich schon mit kleinen alltäglichen Maßnahmen aus dem Weg räumen. Hier stellen wir Ihnen die fünf Gründe und mögliche Lösungen vor.

1. Grund: Es mangelt an Transparenz

Als Franchisegeber haben Sie Ihren Partnern gegenüber immer einen Informationsvorsprung. Alle Neuerungen, Veränderungen und Ziele werden zunächst in der Zentrale besprochen. Ob es positive oder negative Gesprächsinhalte sind – wenn Sie Ihre Franchisepartner in diesem Prozess nicht mitnehmen, entsteht leicht der Eindruck, dass Sie in der Zentrale Ihr eigenes Süppchen kochen. „Geheimniskrämerei“ kann dazu führen, dass unter den Franchisepartnern Misstrauen oder sogar Gerüchte entstehen.

Die Lösung: Sprechen Sie offen mit Ihren Partnern über diese Dinge. Was passiert aktuell im Franchisesystem? Welche Veränderungen stehen an? Wie stellt man sich in der Zentrale die Zukunft des Franchisesystems vor? Ist die große Vision noch dieselbe oder gibt es hier neue Ideen? Wenn Sie Ihre Franchisenehmer gut informieren, fühlen diese sich eingebunden, wichtig und sicherer.

2. Grund: Sie kommunizieren nicht genug

Vielleicht überrascht es Sie zu hören, dass es noch nicht ausreicht, nur den ersten Punkt umzusetzen. Wenn Sie Ihre Franchisenehmer über aktuelle Entwicklungen informieren, ist schon viel erreicht – aber Ihre Partner sind in erster Linie Menschen. Als solche wollen sie auch gesehen werden. Und Menschen sind viel mehr als nur ihre Position im Business. Sie haben Familien, eigene Ziele im Leben und manchmal auch Herausforderungen.

Das bedeutet: Nehmen Sie sich die Zeit, auch einfach mal Smalltalk zu machen. Rufen Sie Ihre Franchisepartner an. Fragen Sie, wie es ihnen geht, ob mit der Familie alles in Ordnung ist. Ein solches Gespräch soll natürlich nicht zum Verhör werden, sondern eine vertrauensbildende Atmosphäre schaffen. Selbst ein kurzer Anruf hier und da trägt viel dazu bei, dass Ihre Franchisepartner sich wertgeschätzt und als Teil des Teams fühlen. Außerdem lassen sich so Missverständnisse oder schwelende Unzufriedenheit rechtzeitig erkennen und beseitigen.

3. Grund: Sie schaffen keine Innovationen für das System

Unsere Erfahrung zeigt, dass dieser Aspekt gerade Franchisegebern besonders schwerfällt. Schließlich haben Sie über Jahre hinweg mit viel Arbeit ein großartiges Geschäftsmodell aufgebaut, das sich vielfach bewährt hat. Genau dieses Modell bieten Sie jetzt auch Ihren Franchisepartnern an: „Schaut mal, das hier funktioniert, wir haben es vorgemacht!“

Aber: Dass sich Ihr Geschäftsmodell in der Vergangenheit bewährt hat und auch im Moment noch gut performt, ist keine Garantie für die Zukunft. Es gehört zu Ihren Pflichten als Franchisegeber, kontinuierlich Innovationen für das Franchisesystem zu schaffen und es damit zukunftssicher zu machen. Das erwarten auch Ihre Franchisepartner – zumindest die engagierteren unter ihnen. Wenn diese bemerken, dass das Team in der Zentrale immer auch ein Auge auf die Tragfähigkeit in der Zukunft hat, fühlen sich Ihre Partner im System weiterhin sicher und gut aufgehoben.

 

 

 

 

4. Grund: Sie kümmern sich nicht genug um Ihre Franchisepartner

Dieser Aspekt hängt eng mit dem Punkt Kommunikation zusammen. Das obligatorische jährliche Treffen zum Austausch unter den Franchisepartnern und -gebern ist zwar ein guter Anfang, reicht jedoch nicht aus, um zwischenmenschliche Distanzen zu überbrücken. Regelmäßige Möglichkeiten, sich unter- und miteinander auszutauschen, schaffen ein Wir-Gefühl, selbst wenn die Franchisenehmer an unterschiedlichen Standorten als Einzelkämpfer etabliert sind.

Und Möglichkeiten gibt es mittlerweile viele: regionale Treffen, Schulungen oder auch systemübergreifende Angebote, die allen Franchisenehmern offenstehen. Damit geht auch gleich der vielleicht wichtigste Punkt einher: Interessieren Sie sich für Ihre Franchisenehmer – und zwar ehrlich. Je mehr Sie sich bewusst machen, dass hinter den Namen echte Menschen mit vielfältigen Erfahrungen und Lebensentwürfen stecken, desto entspannter bleiben Ihre Partner auch in schwierigeren Situationen.

5. Grund: Sie denken über Ihre Partner als Angestellte

Natürlich nehmen Sie als Franchisegeber eine besondere Rolle im gesamten Franchisesystem ein. Aber machen Sie nicht den Fehler, Ihre Franchisepartner als entfernte Angestellte in irgendeiner obskuren Abteilung der Firma zu betrachten. Wie der Name bereits impliziert, sind diese Menschen Partner – und zwar auf Augenhöhe. Sie haben Geld in die Hand genommen, haben den Schritt in die Selbstständigkeit gewagt und arbeiten nun auf eigenes Risiko. Kurz: Sie sind eigenständige, vollwertige Unternehmer und möchten zu Recht auch als solche betrachtet werden.

Für Sie als Franchisegeber bedeutet das: Je länger Ihre Partner Teil des Franchisesystems sind, desto mehr verändern sich die Themen, die in der Kommunikation relevant sind. Ab einem bestimmten Punkt geht es nicht mehr um rein fachliche Themen – diese sind mit der Zeit bekannt –, sondern die unternehmerischen Themen stehen im Fokus. Dabei geht es zum Beispiel um den Gedanken an die Unternehmensnachfolge: Wie kann diese ablaufen? Ist es sinnvoll, die erwachsenen Kinder ins Franchisesystem zu holen? Oder praktische Fragen: Wie bereiten wir uns auf den Fall vor, dass wir handlungsunfähig werden (auch Franchisenehmer werden krank!)? Wie optimieren wir unsere Steuern?

Sie sehen: Der Schwerpunkt sollte immer mehr darauf liegen, gemeinsam als gleichwertige Unternehmer zu wachsen – im Interesse des gesamten Franchisesystems.

Fazit: Respektvoll und menschlich handeln, Unzufriedenheit vermeiden

Wenn Sie als Franchisegeber auf Augenhöhe kommunizieren, den Kontakt zu Ihren Franchisepartnern suchen, sich für sie interessieren und dabei immer auch den Blick auf die Zukunft gerichtet haben, machen Sie schon sehr viel richtig. Das ist natürlich nur ein kleiner Teil der vielen Bausteine, die Sie für ein erfolgreiches Franchisesystem berücksichtigen sollten.

Bei den Franchisemachern arbeiten wir seit vielen Jahren als Coaches, Mentoren, Berater und Sparringspartner für Franchisegeber und diejenigen, die es werden möchten. Dabei begleiten wir nicht nur mit theoretischem Wissen, sondern vor allem bei der Umsetzung in die Praxis. Wenn Sie herausfinden möchten, welche Potenziale Sie schon jetzt ausschöpfen können, um Ihr Franchisesystem so erfolgreich wie möglich zu machen, sprechen Sie mit uns – kostenfrei und unverbindlich.

 

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