Franchise als Wissenssystem und InnovationsPFLICHT (mit VIDEO)

Sie müssen nicht Franchisegeber sein, um sich die Frage zu stellen: Wo liegt eigentlich Ihr gesamtes Firmen- und Geschäftsmodell Know-How? Haben Sie es versteckt 😉 – online, in der „Cloud“, in einem Buch, auf Zetteln, in Ihren Kopf oder in den Köpfen Ihrer Mitarbeiter*innen? Jeder und Alle lernen in Ihrem Geschäftsmodell jeden Tag. Aber wo sammeln Sie -Geschäftsinhaber*in und Unternehmer*in- dieses Wissen?

Franchise als Wissenssystem

Franchisesysteme mit ihren regionalverteilten Partnerstandorten produzieren täglich Wissen, akquirieren und erproben, wenden an und vermarkten – und das alles dezentralisiert. Ihre Franchisepartner sind Seismographen Ihres Systems und Geschäftsmodells vor Ort. Im Sinne einer erfolgreichen Startegie- und Geschäftsentwicklung – Nutzen Sie Ihre Seismographen! Andere Geschäftsmodelle oder gar Einzelunternehmer müssen sich mühsam ein Kommunikations- und Akquise-Netzwerk aufbauen, um den Markt beobachten und kurzfristig darauf reagieren zu können. Ein Franchisesystem bringt das per se schon mit. Allerdings – will ein Franchisesystem erfolgreich sein, muß es dieses Wissen in der Systemzentrale zusammenfließen lassen, bündeln und für jedem Systemteilnehmer jeder Zeit abrufbar zur Verfügung stellen.

Chance und Risiko

Für den Franchisegeber besteht durch die Bündelung seines System-Know-Hows die Chance rechtzeitig auf Marktentwicklungen zu reagieren, die ihm seine Franchisepartner auf unterschiedlichen (möglichst festgelegten und kommunizierten) Wegen zukommen lassen (Formen der Mitwirkung in einem Franchisesystem). Franchisegeber unterliegen damit einer system- und vertragsimmanenten Innovationspflicht. Um das Geschäftsmodell erfolgreich weiter zu führen, müssen sie darauf reagieren und das gelingt umso besser, wenn sie von Anfang an ein Wissensmanagement zum Beispiel in Form eines Online-Handbuchs in Ihrem System implementiert haben.

Wissensmanagement als Strategiegrundlage

Ein Franchisegeber sollte im Rahmen seiner ganzheitlichen Unternehmensstrategie seine Know-How-Dokumentation regelmäßig pflegen und diesen Prozess auch aktiv begleiten. Stellen Sie sicher, dass ein (Handbuch-) Hauptansprechpartner in Ihrem System benannt und an alle Beteiligten kommuniziert wird. Dieser Hauptansprechpartner*in an zentraler Stelle des Systems (zum Beispiel im Partnermanagement / in der Partnerbetreuung) ist dafür verantworlich, dass das täglich zusammenfließende System-Know-How dokumentiert, für jeden zugänglich und mit Ihnen ausgewertet wird.

Führen Sie Wissensmanagement-Prozesse ein, mit denen Sie sicherstellen, dass Ihnen nicht wertvolles Know-How Ihrer Franchisepartner*innen, Mitarbeiter*innen oder Kooperationspartner verloren geht. Nur so generieren Sie einen nachhaltigen Wettbewerbsvorteil.

Entscheidungskriterium von Franchiseinteressenten

Ein wichtiger Prüfpunkt für einen potentiellen Franchiseinteressenten bei der Enstcheidung für oder gegen Ihr Franchiseangebot ist Ihre Know-How-Dokumentation. Diese stellt für einen zukünftigen Franchisepartner den eigentlichen Wert Ihres Franchisesystems dar. Das Know-how muss für den Franchisepartner nützlich sein, das heißt es muß bei Abschluss des Franchisevertrages deutlich die Wettbewerbsstellung des Franchisepartners verbessern und ihm das Eindringen in einen neuen Markt erleichtert.

Ein Franchisegeber sollte dazu den Begriff des Know-Hows im Europäischen und Deutschen Verhaltenskodex für Franchising beachten.

Wie definiert man „Know-How“?

Know-how bedeutet danach ein Paket von nichtpatentierten praktischen Kenntnissen, die auf Erfahrungen des Franchisegebers und Erprobungen durch diesen beruhen und die geheim, wesentlich und identifiziert sind. Die Begriffe „geheim“, „wesentlich“ und „identifiziert“ sind die eigentlichen Prüfpunkte, mit denen man das Know-how eines Franchisegebers bewertet wird.

  1. So bedeutet „geheim“, dass das Know-how in seiner Substanz, seiner Struktur oder der genauen Zusammensetzung seiner Teile nicht allgemein bekannt oder nicht leicht zugänglich ist.
  2. „Wesentlich“ bedeutet, das dieses Know-how Kenntnisse umfasst, die für den Verkauf von Waren oder die Erbringung von Dienstleistungen an Endverbraucher, insbesondere für die Präsentation der zum Verkauf bestimmten Waren, die Bearbeitung von Erzeugnissen im Zusammenhang mit der Erbringung von Dienstleistungen, die Art und Weise der Kundenbedienung sowie die Führung des Geschäftes in verwaltungsmäßiger und finanzieller Hinsicht wichtig sind.
  3. „Identifiziert“ bedeutet, dass das Know-how ausführlich beschrieben und die Quelle nachvollziehbar ist.
YouTube player